RFID zur Verlustprävention nutzen

So schaffen Sie nahtlose Einkaufserlebnisse. Ohne Warenverlust.

Wenn Händler ihren Kunden keine guten Gründe bieten, betreten die Kunden gar nicht erst den Laden.

Das ist eine der zentralen Erkenntnisse aus diesem McKinsey-Artikel. Einzelhändler müssen Einkaufserlebnisse entwickeln, die Kunden zum Staunen bringen – perfekt umgesetzt und gestützt durch schnelle, flexible und reibungslose Bezahloptionen. Die Einführung neuer Bezahlkonzepte wie mobiles Bezahlen oder Selbstbedienungskassen geht aber mit höheren Risiken von (Gelegenheits-)Diebstählen einher, die wiederum zu höheren Warenverlusten führen.

Wie können Einzelhändler nahtlose Einkaufserlebnisse schaffen und gleichzeitig die Warenverluste im Griff behalten?

Der Anstieg der Warenverluste im Einzelhandel

Laut NRF stiegen die Warenverluste im Einzelhandel 2020 auf ein Rekordniveau. Diebstahl, Betrug und Verluste summierten sich auf stolze 61,7 Milliarden USD, ein Anstieg von 22 % gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: Das ist mehr als das BIP von ganz Kroatien oder mehr als die weltweiten Umsätze von Burger King und Starbucks zusammen.

Auch wenn die ökonomischen Aussichten ungewiss sind, ist es unwahrscheinlich, dass diese Zahlen bald zurückgehen. Was hingegen zurückgeht, ist die Anzahl der Ladengeschäfte vor Ort. Analysten prognostizieren für 2021 einen 14-prozentigen Anstieg bei Schließungen von Ladengeschäften.

Das bedeutet, selbst wenn das Niveau an Straftaten im Einzelhandel gleich bleibt, haben Ladendiebe weniger Geschäfte zur Auswahl, und das führt zu höheren Warenverlusten pro Geschäft.

Angesichts der hohen Niveaus an Warenverlusten setzen Verlustpräventionsmanager auf die üblichen Verfahren zur Verlustprävention: Ladendetektive und Sicherheitsmitarbeiter, Kameraüberwachung oder sichtbare Abschreckungsmaßnahmen. Diese Maßnahmen führen aber nicht immer zu den Ergebnissen, die Einzelhändler sich erhoffen. Laut unserem Jahresbericht zum Stand der Verlustprävention im Einzelhandel stehen 45 % der Verlustpräventionsteam weniger Mitarbeiter und Ressourcen zur Verfügung – ein weiterer möglicher Grund, weshalb Einzelhändler solche Schwierigkeiten haben, die Warenverluste in den Griff zu bekommen. Hinzu kommt, dass Sicherheitsmitarbeitern zusätzliche Aufgaben aufgebürdet wurden, die nichts mit Verlustprävention zu tun haben, etwa die Durchsetzung von Maßnahmen zum Gesundheitsschutz in den Läden.  

Nahtloses Einkaufen und nahtloses Bezahlen

Ein eher struktureller Grund, weshalb die klassischen Maßnahmen zur Verlustprävention weniger effektiv sind, besteht darin, dass die Kunden beim Ladenbesuch hohe Erwartungen stellen. Niemand mag langwierige Bezahlvorgänge: Eine Analyse von Adyen hat gezeigt, dass europäische Einzelhändler durch lange Warteschlangen jedes Jahr Umsätze von 17,9 Milliarden Euro an die Konkurrenz verlieren. Ganz gleich, ob durch lange Schlangen oder unnötig komplizierte Bezahlvorgänge – wenn Kunden das Gefühl haben, dass das Bezahlen zu lange dauert, verlassen sie den Laden lieber gleich wieder. Deshalb führen Einzelhändler neue Bezahlkonzepte ein, die sich an der Onlinewelt orientieren und ein schnelles und reibungsloses Bezahlen versprechen.

Dieses nahtlose Shopping hat massive Auswirkungen auf den Ladenbetrieb. Präzise Bestandsniveaus sind nur die eine Voraussetzung; Läden müssen auch den Bezahlvorgang beschleunigen. Das lässt sich etwa realisieren, indem man Ladenmitarbeiter mit mobilen POS-Geräten ausstattet, Selbstbedienungskassen einrichtet oder Kunden ermöglicht, die Waren mit ihrem Handy zu scannen und zu bezahlen. Auch wenn diese neuen Bezahloptionen das nahtlose Einkaufserlebnis bieten, das sich Kunden heutzutage wünschen, entstehen dadurch neue Diebstahlrisiken.

Harte Zeiten für Hard-Tags

Eine der geläufigsten Lösungen zur Diebstahlprävention in Bekleidungsgeschäften war lange das Sicherheits-Hard-Tag. Diese elektronischen Warensicherheitsetiketten (oder kurz: EAS) gibt es in allen Formen und Größen, ob stiftförmig, eckig oder rund. Tatsächlich sind EAS-Hard-Tags eine der zuverlässigsten Maßnahmen zur Prävention von Ladendiebstahl. Leider sind EAS-Hard-Tags aus mehreren Gründen nicht nur für Ladendiebe ein Spielverderber, sondern auch für nahtlose Einkaufserlebnisse.

EAS-Hard-Tags verhindern ein nahtloses Einkaufserlebnis während des Bezahlvorgangs – einer der Hauptgründe, weshalb Einzelhändler gründlich über ihre Hard-Tag-Strategie nachdenken sollten. Wenn an der Kasse oder einer mobilen POS-Lösung erst noch umständlich der EAS-Hard-Tag entfernt werden muss, wird die positive Shoppingerfahrung gleich zunichte gemacht. Außerdem können gefährliche Situationen entstehen, wenn Kunden einen Hard-Tag selbst entfernen müssen. Schätzungsweise geht der Bezahlvorgang ohne EAS-Hard-Tags um 30 % schneller.  

Zum Zweiten können EAS-Hard-Tags auch das Einkaufserlebnis beeinträchtigen, wenn Onlinebestellungen über den Laden abgewickelt werden. EAS-Hard-Tags müssen vor dem Versand von den Artikeln entfernt werden, denn für Kunden ist es extrem frustrierend, wenn ihre schicke neue Jeans noch einen übersehenen Hard-Tag trägt.  

Schließlich könnte die Zeit, um Hard-Tags anzubringen und zu entfernen, auch sinnvoller genutzt werden: um Kunden zu helfen oder Bestellungen zu bearbeiten.

Mit mehr Daten mehr erreichen

Hinzu kommt, dass Verlustpräventionsmanager effizienter und effektiver mit all diesen Änderungen umgehen müssen als je zuvor. Laut unserem Jahresbericht zum Stand der Verlustprävention im Einzelhandel sind sich Manager für Verlustprävention oder Warenschutz einig, dass sie mehr Arbeit mit weniger Ressourcen erledigen müssen. Deshalb prüfen Manager genau, wie Daten ihnen helfen könnten, ihre wertvolle Zeit optimal zu nutzen und Ressourcen so sinnvoll wie möglich einzusetzen.

Mit einem Anstieg entsprechender Straftaten wird auch der Ruf nach umsetzbaren Erkenntnissen lauter. Welche Artikel werden gestohlen, in welche Läden und zu welchen Zeiten? Wie können wir diese Artikel schützen, wenn das Hard-Tag nicht mehr so praktisch ist, wie es mal war? Wie können wir die Mitarbeiterplanung, die Raumaufteilung, die Einteilung der Sicherheitsmitarbeiter, die Platzierung der Überwachungskameras usw. optimieren?

Ein vielversprechender Ansatz, um Warenverluste zu verringern

An dieser Stelle gibt es viele bewegliche Teile und offene Fragen zu berücksichtigen.

(Organisierter) Diebstahl nimmt zu, das Hard-Tag büßt zunehmend an Nützlichkeit ein, Verlustpräventionsteam brauchen mehr Echtzeitdaten, um Maßnahmen effektiv umzusetzen und gleichzeitig erwarten Kunden heutzutage ein nahtloses Einkaufserlebnis mit simplen Bezahlvorgängen und ohne lange Schlangen.  

Das alles unter einen Hut zu bekommen, scheint eine fast unlösbare Aufgabe. Gibt es eine Möglichkeit, all diese Herausforderungen zu meistern?

Allerdings! Und vielleicht nutzen Sie sie schon längt.

Die Lösung nennt sich RFID.

So schützen Sie Ihr gesamtes Sortiment – nahtlos

Die meisten Einzelhändler haben RFID-Technologie hauptsächlich für ihr Bestandsmanagement eingeführt. Heutzutage sind die Anwendungsszenarien für RFID im Einzelhandel aber deutlich breiter und umfassen auch Bereiche wie Verlustprävention.

Einfach ausgedrückt funktioniert die RFID-Technologie zur Verlustprävention folgendermaßen. Ein Kunde trägt Artikel mit RFID-Etikett bei sich und verlässt den Laden. Dabei geht er an den RFID-Sensoren Ihrer EAS-Einrichtung vorbei – zum Beispiel eine übliche Antenne, die auf dem Boden montiert wurde, oder eine versteckte Antenne, die von der Decke hängt. In dem Moment erfasst das EAS-System die Daten des entsprechenden Artikels: Um welchen Artikel handelt es sich, Standort, Datum und Uhrzeit des Ereignisses und am Allerwichtigsten – wurde der Artikel bezahlt oder nicht?

Wenn ein nicht bezahlter Artikel den Laden verlässt, wird natürlich der EAS-Alarm ausgelöst, eine der Hauptmaßnahmen gegen Ladendiebstahl. Aber es geht noch weiter. Sie erfahren nicht nur, dass ein Alarm ausgelöst wurde, sondern sehen auch sofort, welcher Artikel den Alarm ausgelöst hat. Und wenn es zu wiederholten Fällen kommt, haben Sie umsetzbare Erkenntnisse, um Muster festzustellen und Ihre Waren angemessen zu schützen.

RFID zur Verlustprävention kommt auch den anspruchsvollen Kunden von heute zugute. Mithilfe der Daten und Erkenntnisse von den Etiketten, die in Ihrem EAS-Systemen registriert werden, können Sie Ihre Strategie mit Hard-Tags überdenken. Was sind die besonders diebstahlgefährdeten Artikel, die sichtbare Abschreckungsmaßnahmen brauchen? Bei welchen Artikeln ist es sinnvoller, auf sichtbare Diebstahlprävention zu verzichten, weil so der Bezahlvorgang beschleunigt und ein nahtloses Einkaufserlebnis ermöglicht wird?

Für Verlustpräventionsmanager mögen diese Fragen zunächst etwas furchteinflößend klingen. Wenn Ihnen aber zuverlässige Daten auf Abruf zur Verfügung stehen, können Sie verantwortungsvolle und informierte Entscheidungen treffen. Und denken Sie dran: Die meisten Einzelhändler, die RFID nutzen, etikettieren sowieso ihr gesamtes Sortiment. Das bedeutet, 100 % Ihrer Artikel können so geschützt werden – ein Wert, den Sie mit Hard-Tags nicht erzielen können.

Nahtlose Einkaufserlebnisse ohne Warenverlust

RFID erlaubt Einzelhändlern nicht nur, den Kunden nahtlose Einkaufserlebnisse zu bieten, sondern ist ein effektives Mittel, um Diebstahl, Betrug und somit Warenverluste so gering wie möglich zu halten.

Wir nennen das „nahtloses Einkaufen ohne Warenverlust“: eine Omnichannel-taugliche Verlustpräventionsstrategie, die präzise Echtzeitdaten nutzt und Einzelhändlern schnelles, flexibles und reibungsloses Bezahlen ermöglicht.

Händler, die nahtlose Einkaufserlebnisse bieten, geben ihren Kunden einen guten Grund, in ihren Laden zu kommen. Und wer würde das nicht wollen?