Think Big, Start Smart

Omnichannel – immer noch ein Hype oder mittlerweile in der Realität angekommen?

Tom Vieweger

Vor zwei Wochen fand die NRF Big Show in New York statt, und in genau zwei Wochen öffnet dann auch die europäische EuroShop Messe ihre Pforten. Beide Veranstaltungen können als Leuchttürme betrachtet werden, wenn es darum geht, die Richtung für Innovationen im Handel aufzuzeigen. Deswegen ist es eine gute Zeit, um sich einmal anzuschauen was die wichtigsten Themen sind und wie es um den “Omnichannel-Hype” steht.

Omnichannel ist zurück

Forbes hat in seinem Bericht zur NRF konstatiert: "Omnichannel ist zurück". Wahrscheinlich war es nie wirklich weg. Viele Retailer berichten, dass allein der Begriff "Omnichannel" zumindest so etwas wie ein Trigger war, ganz grundsätzlich über neue Konzepte nachzudenken.

Nach einer intensiven Zeit des Probierens und Experimentierens kommt es nun zu umfassenden Rollouts. Omnichannel bedeutet jedoch nicht allein die Einführung neuer Technologien – es geht darum, Kunden das bestmögliche Erlebnis zu bieten.

Think Big, Start Smart

Aktuell sind Händler dabei, Schritt für Schritt neue Omnichannel-Services einzuführen. Es hat sich als erfolgreich erwiesen, dass ein iterativer Ansatz es ermöglicht, klein anzufangen, zu lernen und dann die kontinuierliche Einführung neuer Services zu ermöglichen. Ein schlanker Implementierungsansatz könnte so aussehen:

  1. Man sucht sich einen Use Case aus, der große Wirkung auf das Kundenerlebnis hat
  2. Dann implementiert man die notwendigen Tools, ohne die vorhandenen Systeme zu ersetzen
  3. Schließlich sollte man die Auswirkungen des neuen Services messen und dann Details auf Basis von Feedback an das Business anpassen

Im Rahmen eines solchen "Lean Implementation Approach" haben viele Händler festgestellt, dass korrekte Daten eine wichtige Grundlage sind. Bestandsgenauigkeit ist entscheidend, um erfolgreiche Omnichannel-Services bereitzustellen und die Warenverfügbarkeit für die Kunden sicher zu stellen.

Warenverfügbarkeit ist der Schlüssel

Kunden wollen das kaufen, was sie gerade benötigen – und nicht irgendetwas anderes. Sofort und nicht später. Daher ist es entscheidend sicherzustellen, dass ein Produkt in der richtigen Größe und der richtigen Farbe erhältlich ist.

Die Sicherstellung der Warenverfügbarkeit sollte jedoch nicht zu Überbeständen und den damit verbundenen hohen Kapitalkosten führen. RFID-Technologie ermöglicht es, das Bestandsmanagement in den Stores zu automatisieren – was zu einer optimalen Warenverfügbarkeit führt. Denn sobald ein Händler die volle Bestandskontrolle hat, sind Services wie Ship-from-Store und Click & Collect keine komplexen und kostenintensiven Dinge mehr, sondern Services mit positiven Auswirkungen auf das Kundenerlebnis.

Produktverfügbarkeit ist der Schlüssel

Jon Wright - River Island

Der nächste Schritt

Der Austausch von bestandsrelevanten Geschäftsdaten zwischen Marken, Händlern und anderen Partnern kann einfach und vertrauensvoll tiefe Einblicke in die Herkunft, den Standort und den Status von Produkten ermöglichen. Der Einsatz von Standards zur Produktidentifikation (GTIN / SGTIN) und Kommunikation (EPCIS) ist essentiell für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Diese Standards garantieren eine effiziente, unternehmensübergreifende Kommunikation und ermöglichen es, Daten schnell und einfach zu integrieren. Durch den Austausch von Informationen aus dem EPCIS des Markenherstellers mit dem EPCIS des Händlers können relevante Bestandsdaten entlang der Lieferkette digital ausgetauscht werden und sorgen für mehr Transparenz und Vertrauen in die Zusammenarbeit.

Tom Vieweger
RFID business expert
Tom Vieweger