Ladenbestände digital verfügbar machen

Mode auf Abruf

Von Steffie Broere

Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles auf Abruf bereitstehen muss: sei es eine spannende Serie bei Netflix, die neuste Musik bei Spotify oder eine Pizza, wenn wir Hunger haben. Grade an faulen Sonntagen gibt es doch nichts Besseres, als ungesundes Essen zu futtern, das im Nu bis an die Haustür geliefert wird, und nach einer anstrengenden Woche bei der Lieblingsserie zu entspannen.

Auch am Einzelhandel geht dieser Trend zur Verfügbarkeit auf Abruf nicht vorbei. Immer mehr Läden bieten bequeme Möglichkeiten zur Onlinebestellung an. Diese „Pizzafizierung“ des Modehandels ist eine unverzichtbare Erwartung in der heutigen Zu-Hause-Ökonomie.

Abteilungsmauern einreißen

Die althergebrachten Verfahren und technischen Lösungen hindern viele Einzelhandelsunternehmen aber immer noch daran, in der pizzafizierten Wirtschaft zu bestehen. Durch den pandemiebedingten Lockdown und die sozialen Abstandsregeln hat sich das Einkaufsverhalten von Kunden massiv ins Internet verlagert. Normalerweise werden E-Commerce-Bestellungen über spezielle Warenlager oder Distributionszentren abgewickelt. Einzelhändler erkennen oft gar nicht, dass sie auf einer Goldmine sitzen. Mit ihrem dichten Netzwerk an Ladengeschäften sind sie schon jetzt dort vertreten, wo ihre Kunden sind – eine Grundvoraussetzung für die schnelle Auslieferung auf Abruf. Im Idealfall bieten Einzelhändler für Onlinebestellungen den vollständigen Bestand an, egal ob der Artikel im Laden auf Lager ist oder in einem Distributionscenter. Die Herausforderung: Dazu müssen eine ganze Reihe von bestehenden Systemen verknüpft werden.

Online kaufen, im Laden abholen (BOPIS): Verwandeln Sie Ihre Filialen in Mini-Distributionscenter

Warum Artikel online als ausverkauft kennzeichnen, wenn sie noch im Ladengeschäft vorrätig sind? Der Ausgangspunkt sind präzise Bestandsniveaus und ein einheitlicher Überblick über die Waren. Beides lässt sich mit RFID- und EPCIS-Technologie realisieren. Mithilfe dieser Technologien können Ladenmitarbeiter benachrichtigt werden, wenn eine Bestellung per BOPIS (Online kaufen, im Laden abholen) oder Click Collect in der Nähe ihres Ladens aufgegeben wurde, und den Artikel sofort für die Abholung vorbereiten. Das gleiche gilt für BOSS (Online kaufen, aus dem Laden versenden). Wenn eine Onlinebestellung nicht durch ein Distributionscenter erfüllt werden kann, prüfen Anbieter Scotch & Soda sofort die Verfügbarkeit in Ladengeschäften und versenden den Artikel gegebenenfalls von dort aus.

Die „letzte Meile“ als Erfolgsfaktor bei der Zustellung

Um in der pizzafizierten Wirtschaft zu bestehen, müssen Unternehmen die Kundenbedürfnisse verstehen und sich schnell darauf einstellen. Die anspruchsvollen Kunden von heute erwarten ihre bestellten Artikel im Idealfall sofort – oder spätestens am nächsten Tag. Wenn Sie sehen, dass ein Kunde in der Nähe Ihres Ladens wohnt, kann die Zustellung über die letzte Meile der entscheidende Faktor sein. Junge Startups, aber auch viele große Paketdienste erweitern ihr Angebot, um derartige Konzepte zu ermöglichen. Wenn Einzelhändler auf solche Anbieter zurückgreifen, können sie ihr Serviceniveau, das Kundenerlebnis und das Markenimage verbessern, ohne eine eigene Infrastruktur aufbauen zu müssen.

Bedrohungen der Gewinnmarge dauerhaft beseitigen

Einer der größten Vorteile eines vereinheitlichten Warenbestands besteht darin, dass Einzelhändler so auf hohe Sicherheitsbestände verzichten können. Diese Sicherheitsbestände sind sonst nötig, um die Warenverfügbarkeit zu gewährleisten. Da diese Sicherheitsbestände unverkäuflich sind, greifen sie direkt die Gewinnmargen an – ein gemeinschaftlicher Warenbestand schafft Abhilfe. Wenn Sie nur noch produzieren oder einkaufen, was Sie wirklich brauchen, um die Kundenbedürfnisse erfolgreich zu erfüllen, müssen Sie später nicht mehr Artikel in hohen Stückzahlen verramschen oder schreddern.

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Customer Success Manager
Steffie Broere