Heutzutage recherchieren Kunden im Internet und schauen vor oder während ihrer Bestellung nach, ob bestimmte Produkte „auf Lager“ sind. Kunden wollen wissen, wo sie ihr gewünschtes Produkt sofort bestellen oder sogar direkt abholen können. Außerdem bieten Händler Services wie Bestellungen in die Filiale an, um ihren Kunden auf Anfrage zusätzlich Produkte anbieten zu können.
Bei vielen Einzelhändlern werden Daten über den Bestand in verschiedenen geschlossenen Systemen wie ERP, POS oder WMS verwaltet. Ein häufiges Problem ist, dass die Bestandsdaten oft ungenau sind – vor allem, wenn sie aus Läden stammen, die noch auf fehleranfällige manuelle Verfahren setzen, oder durch Faktoren wie Diebstahl verfälscht werden. Bestandsdaten sind oft auch einfach nicht mehr aktuell.
Wenn ein Einzelhändler etwa jede Nacht die Bestandspositionen aus verschiedenen Systemen erfasst, entspricht das Ergebnis der Berechnung nicht mehr der tatsächlichen Bestandssituation in dem Moment, in dem ein Kunde kaufen will.
Echtzeit-Bestandsdaten bieten Kunden eine Online-Auskunft über die Verfügbarkeit ihres gewünschten Produkts. Ob nur grundlegend auf der Website angezeigt wird, dass ein Produkt verfügbar ist, oder der Kunde genau sehen, welche Stückzahlen noch auf Lager sind: Das Ziel für Omnichannel-Anbieter und -Einzelhändler ist stets, das verfügbare Produktangebot zu vergrößern und zu verbessern.
Ein erfreuliches Einkaufserlebnis kann zu treuen und begeisterten Kunden führen, oder im besten Fall: Fans.
Die meisten Omnichannel-Services wie Ladenbestellungen oder „endlose Verkaufsregale“ setzen voraus, dass Läden zusätzliche Bestandsquellen nutzen können. Solche zusätzlichen Warenvorräte können verschiedene Formen annehmen: ein zentrales Lager, ein E-Commerce-Channel, eine andere Filiale derselben Einzelhandelskette oder – und das ist neu – direkter und sofortiger Zugang zum zentralen Bestand einer angeschlossenen Marke.
Wenn Händler und Lieferanten Zugriff auf ihre Bestandsinformationen ermöglichen, können sie – in Kooperation – die Verfügbarkeit von Produkten vergrößern und Kundenwünsche erfüllen. Gleichzeitig können sich Marken oder Onlineplattformen mit dem Bestand des Händlers verbinden und die Läden als Auslieferungszentren nutzen. Außerdem können sie Bestellungen von ihren Onlineshops an örtliche Geschäfte weiterleiten.
Onlinebestellungen in der Nähe können am selben Tag abgeholt und an den Kunden geliefert oder per Click-And-Reserve-Service zurückgelegt werden. Das sorgt für ein erfreuliches Einkaufserlebnis und damit für treue und begeisterte Kunden, oder im besten Fall: Fans.
Das passende Sortiment, die beste Produktverfügbarkeit mit lückenlosem Service und ein emotionales Markenimage runden das perfekte Einkaufserlebnis ab.
Einzelhändler wissen, dass ihre Bestandsdaten ohne RFID-Technologie in den meisten Fällen ungenau sind. Als Konsequenz richten sie in ihren IT-Systemen Schwellen für die Mindestbevorratung ein.
Viele Händler bewerben Produkte etwa nur dann im Internet, wenn im Laden mindestens drei Stück verfügbar sind. Das bedeutet wiederum, dass Produkte mit weniger als drei Exemplaren auf Lager überhaupt nicht im Onlineshop angepriesen werden.
Insbesondere für Modehändler kann das bedeuten, dass nur rund die Hälfte des Sortiments oder noch weniger online zu finden ist. Genau hier kommt die RFID-Technologie ins Spiel: Wenn Händler präzise, aktuelle und zuverlässige Bestandsdaten haben, können sie ihr gesamtes Sortiment im Internet präsentieren. Der verkäufliche Bestand erhöht sich also.
Ein gutes Beispiel, wie der Bestand im Ladengeschäft den verkäuflichen Bestand im Internet stützt, kommt von Outdoor Voices, einer US-amerikanischen Online-Sportbekleidungsmarke. Online-Bestellungen spielen für Outdoor Voices eine große Rolle. Umso entscheidender ist daher die erfolgreiche Bestellauslieferung. Eines der wichtigsten Ergebnisse aus dem RFID-Pilotprojekt ist die deutlich gesunkene Anzahl von entgangenen Umsätzen aufgrund von ungenauen Bestandsdaten. Onlinebestellungen werden mit RFID-Handgeräten, die mit RFID-basierter Bestandsmanagement-Software ausgestattet sind, lokalisiert und im Laden aus dem Regal genommen. Die Bestellungen werden dann von dort versendet, wenn sie im Distributionszentrum nicht verfügbar sind. Zudem können die Vorräte in den Läden reduziert werden, da dank der vollen Bestandstransparenz eine effiziente Wiederaufstockung möglich ist. Neben den Vorteilen für das Omnichannel-Angebot ermöglicht RFID außerdem eine erhöhte Produktverfügbarkeit und optimierte Regalverfügbarkeit, die Outdoor Voices schließlich zu Umsatzsteigerungen verholfen haben.